Sonntag, 6. Dezember 2009- An diesem Wochenende wollte ich den Zentralalpenweg 02 weitergehen. Die Vorbereitungen waren hierfür schon getroffen. Ich hatte mir die Route herausgeschrieben, die Zug- und Busverbindungen bereits recherchiert und auch die genauen Beginnzeiten mit meiner Schwiegermutter, während sie fleißig meine Hemden bügelte,

abgestimmt. Da aber die letzten Wochen beruflich sehr anstrengend waren, disponierte ich kurzfristig um und ließ den Samstag Samstag sein und beschloss, den Zentralalpenweg 01 zu gehen. Dieser führt von Perchtoldsdorf auch an den Bodensee und zwar über meine Heimat, die Rax und den Schneeberg! Weil ich aber meine Zelte in Wien aufgeschlagen habe, begann ich den Weg von Kahlenberg nach Purkersdorf zu gehen. Ich zuckelte mit dem 38A von Heiligenstadt auf den Kahlenberg und fand dort eine verwaiste und relaxte Aussichtsplattform vor.


Zur Feier des Sonntags genehmigte ich mir einen frischen Chai Latte und genoss den Blick über das nebelige Wien. Beim Glockenschlag 10.30 Uhr marschierte ich los. In der ersten Stunde kam mir kein Wandersmann entgegen. Der Weg war mit Laub bedeckt und die Vegetation schien ebenfalls noch zu schlafen. Nur manchmal streckten kleine Zweige vorwitzig kleine grüne

Blätter gegen den Himmel. Auf dem Weg zum Herrmannskogel kamen mir die ersten Ausflügler entgegen und grüßten nicht zurück. Wenn man in ihre depressiven, vom Raunzen ausgezehrten Gesichter schaute, wusste man, dass man in Wien unterwegs war. Manche von ihnen waren auch mit Hunden bewaffnet, die an den umliegenden Bäumen schnüffelten und ihr Revier markierten. Ein kleines Grüppchen Mountainbiker schnaufte den Herrmannskogel hinauf

und man merkte, dass sie Sonntagsradler waren:. weiß bekleidet fuhren sie durch den gatschigen Wienerwald.

Der Wienerwald ist eine Gegend der inneren Einkehr, wenn man links und rechts schaute, f

and man keinen Ausblick durch das dichte Gestrüpp und dies lud nicht gerade zum Jodeln und Jauchzen ein. Der Weg war gut markiert, manchmal sogar schon zu gut. Man konnte sich gar nicht verlaufen.

Ich kam bei der Sophienalpe vorbei, sah dort einen Steyr-Traktor ruhen

und wanderte weiter bis nach Purkersdorf ohne einen besonderen Höhepunkt genossen zu haben.

In Purkersdorf selbst gab es einen kleinen Christkindlmarkt mit einem Eislaufplatz für Kinder – und das wars auch schon. 19 Kilometer in 4 Stunden 45 Minuten, 2452 Kalorien verbraucht, 690 Höhenmeter hinauf und ein paar mehr runter.