Sonntag, 17. Januar 2010

Von Weißenbach an der Triesting bis Pernitz

16. Jänner
In den letzten Wochen hat sich der Samstag als Wandertag herauskristallisiert. Während die meisten Menschen auf den Einkaufsstraßen bummelten, zog es Kathrine und mich hinaus in die freie Natur. An diesem Tag wollten wir den Nordalpenweg 01 von Weißenbach an der Triesting bis Pernitz fortsetzen. Genau vor einer Woche hatte  in Weißenbach die Wanderung über den Peilstein mit Isabella und Kathrine geendet. Wir reisten um 9.35 Uhr von Meidling zuerst mit der Bahn und dann von Baden mit dem Bus an und um ca. 11 Uhr ging es - nachdem die Schuhe  brav fest geschnürt waren – wieder los.


Weißenbach ist ein netter Ort mit einer ordentlichen Zimmerei, einem kleinen Greißler, einem Elektrofachmarkt und schön renovierten Häusern.


Der anfängliche Straßenhatscher dauerte nicht sehr lange. Nach 10 Minuten hatten wir einen kleinen Forstweg und dann einen kleinen Weg durch den Wald erreicht. Neben der Triesting schritten wir durchs Tal und zweigten dann nach Süden.
Die Kienthal-Forststraße ist zwar nicht der offizielle Weitwanderweg 201 (wir hatten wieder einmal die Abzweigung verpasst), aber sie führte uns hinauf und präsentierte sich als Geheimtipp für Rodler - keine Streuung, tolles Gefälle.
Kathrine blickte öfters skeptisch auf ihren Plan, denn wir durften eine weitere Abzweigung nicht verpassen, um wieder auf den 201er zu stoßen.

Von Ferne hörten wir einen Forstarbeiter systematisch Bäume umschneiden und wir freuten uns, einen Menschen aus der Gegend zu treffen. Durch dickes Gestrüpp hindurch leuchtete seine rote Mütze und ich grüßte in den Wald hinein. Ich fragte ihn, ob wir hier zum 201er kommen würden und er antwortete im tiefsten Triestingtalerisch, dass wir schon richtig seien und nur um die nächste Biegung gehen müssten.
Tatsächlich! Das Holzkreuz und die Markierung begrüßten uns sonnenbeschienen. Kurz blinzelten wir auf einen schneebedeckten Acker und folgten brav der guten Markierung und dem gefurchten Weg. Kathrine genoss den Winter und Sonne. Brav stapfte sie hinter mir her, als wir durch ein kleines Wäldchen geleitet wurden.
Auf einer kleinen Anhöhe machten wir unsere Rast, tranken Tee und aßen unsere Jausenbrote.


Ein paar Fotos wurden noch gemacht und schon trabten wir wieder los. Diesmal ging es nicht so schnell voran, da wir uns wie auf einer Fotosafari in winterlicher  Landschaft fühlten. Hunderte Fotos wurden geschossen. Jede Biegung brachte neues Romantisches zum Vorschein.
Zwei Bauernhöfe lagen auf einer Anhöhe, der Himmel zeigte keine Wolken und die Obstbäume trugen weiße Pracht. Es war wunderbar kitschig.

Beim Abstieg kamen wir bei einem weiteren Forstarbeiter vorbei, der gerade dabei war, ältere umgeschnittene Bäume mit seiner Motorsäge zu zerschneiden. Wir mussten über die Äste kraxeln, aber das war für uns Bergfexe kein Problem.


Und dann sahen wir Wild! Schnell wurde mein Fotoapparat gezückt und dieses seltene Ereignis dokumentiert.

Leider mussten wir den 201er um 15 Uhr beim Waxeneck wieder talwärts verlassen, da wir nicht in die Dunkelheit kommen wollten. Wir stiegen einen steilen Berghang hinunter und mussten eine dreiviertel Stunde der asphaltierten Straße nach Ortmann bei Pernitz folgen. An der Haltestelle mussten wir nur 10 Minuten warten, bis der nächste Zug nach Wr. Neustadt einfuhr.